Barbier – Handwerk mit langer Tradition

Wissenswertes zum Beruf des Barbiers

Für die meisten Herren gehört sie so selbstverständlich zum Morgenritual wie das Zähneputzen: die Bartpflege. Ob dieser vollständig rasiert, gestutzt, getrimmt, frisiert, gekämmt oder gedreht wird, ist natürlich abhängig von ganz persönlichen Vorlieben, Trends oder auch privaten und beruflichen Erfordernissen. Fest steht jedoch: es wird entsprechend Zeit auf diesen Teil der Körperpflege verwendet, legt man(n) Wert auf ein gepflegtes Äußeres. So selbstverständlich es heutzutage ist, sich der Pflege der Gesichtsbehaarung selbst anzunehmen, so selbstverständlich übernahm dies in früheren Zeiten eine darauf spezialisierte Handwerkszunft: Barbiere.

Vom Badeknecht und Krankenpfleger hin zum Barbier

Barbier, aus dem Französischen von „la barbe“, der Bart, ist ein Beruf mit sehr langer Tradition. Im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit hervorgegangen aus den Bereichen Körperpflege, Wundheilung und Krankenpflege, wurden Personen wie Bartscherer, Badeknechte, aber auch Krankenpfleger früher als Barbiere bezeichnet. Ähnlich wie die „Bader“ pflegte der Barbier vorwiegend die Behaarung von Männern. Da sie jedoch im Gegensatz zu diesen kein Warmbad anboten, wurden sie auch als Trockenscherer bezeichnet. Mit Erfindung des Rasierhobels gegen Ende des 19. Jahrhunderts gingen viele Männer dazu über, sich zu Hause selbst zu rasieren – die Rasur beim Barbier oder Herrenfriseur wurde mehr und mehr zur Ausnahme. In südlichen Ländern hingegen – insbesondere in der Türkei – ist die Tradition des Rasierenlassens bei Männern indes ungebrochen, und kehrt mittlerweile als geschätzte Dienstleistung, Pflege und Entspannung auch in unsere Kultur und Gegenwart verstärkt zurück.